myRADIOday

Audio-Nachrichten auf Abruf

myRADIOday - das sind die ersten Radio-Nachrichten, die Sie nicht verpassen können. Einfach anklicken, was Sie hören wollen und los geht's. 24 h rund um die Uhr aktuell. Und wir haben sogar eine Pausentaste, falls das Telefon klingelt. Zu einigen Nachrichten oder Werbespots erhalten Sie ergänzende Informationen, wenn Sie auf den entsprechenden Hinweis klicken. Die Seite öffnet im Hintergrund in einem neuen Tab.
0%
00:00:00
00:00:00
    Journalismus kostet Geld und auch myRADIOday ist aufwändig. Wenn Sie unsere Idee begeistert, dann können Sie uns ganz einfach über Paypal unterstützen. Klicken Sie dazu auf das PayPal Logo unten. Der Link führt direkt zu PayPal.

    Wer nicht hören will, muss lesen

    1. Aktuell

      Kulturstaatsminister Weimer legt bei seinem Gendervebot nach

      Wolfram Weimer
      © dpa
      Nach dem Genderverbot in der eigenen Behörde drängt Kulturstaatsminister Wolfram Weimer alle öffentlich geförderten Institutionen wie Museen, Stiftungen oder Rundfunk, dieser Linie zu folgen. «Es geht dabei um eine gemeinsame Verantwortung für die Verständlichkeit staatlich geförderter Kommunikation», sagte der parteilose Politiker der Deutschen Presse-Agentur.

      Keine Sternchen oder Unterstriche
      Weimer hatte zuletzt in seiner eigenen Behörde die Verwendung gendergerechter Sprache mit Sonderzeichen in offiziellen Schreiben untersagt. «In der offiziellen Kommunikation verzichten wir daher auf Sonderzeichen wie Sternchen, Doppelpunkte oder Unterstriche – zugunsten von sprachlicher Klarheit, rechtlicher Eindeutigkeit und allgemeiner Verständlichkeit», sagte der 60-Jährige der dpa.

      Und er fügte hinzu: «Diese Linie empfehle ich auch jenen Institutionen, die mit öffentlichen Mitteln arbeiten – von Museen über Stiftungen bis hin zu Rundfunkanstalten. Wer im öffentlichen Auftrag spricht, sollte eine Sprache wählen, die für alle nachvollziehbar ist und breite Akzeptanz findet.»

      Streitthema seit Jahren
      Gendergerechte Sprache mit Sonderzeichen und Pausen beim Sprechen ist seit Jahren Streitthema. Sie soll dazu beitragen, Geschlechter-Diskriminierung zu vermeiden. In Studenten- und Künstlerkreisen wird sie bisweilen verwendet, in der breiten Öffentlichkeit und auch in Radio und Fernsehen ist sie weniger verbreitet. Viele Konservative lehnen sie vehement ab.

      Thüringen hatte Ende 2022 seine Landesbehörden angehalten, auf «grammatikalisch falsche Gendersprache» zu verzichten. Bayern folgte im Frühjahr 2024 mit einem Verbot von «Gendersprache mit Sonderzeichen zur Geschlechterumschreibung» in Behörden.

      Auch die Bundesregierung nutzt nach eigenen Angaben keine Wörter mit Gender-Sternchen, sondern hält sich an die Empfehlungen des Rates für deutsche Rechtschreibung, auf die sich auch Weimer beruft.

      «Bevormundende Spracherziehung»
      Der Kulturstaatsminister hatte vor einigen Tagen in der «Bild am Sonntag» gesagt, privat stehe es weiterhin jedem frei, «sich so auszudrücken, wie er oder sie es möchte». Aber erzwungenes Gendern spiegele nicht wider, wie die Mehrheit in Deutschland spreche. Vielmehr vertiefe das Gendern eine Spaltung der Gesellschaft. Sprache solle verbinden, nicht trennen. «Deshalb lehne ich jede bevormundende Spracherziehung ab», sagte Weimer der Zeitung.
    2. Aktuell

      Hisbollah-Abgeordneter: «Abgabe der Waffen ist Selbstmord»

      Hisbollah
      © dpa
      Die Hisbollah im Libanon wehrt sich strikt gegen Pläne zu ihrer von der Regierung geplanten Entwaffnung. «Die Abgabe der Waffen ist Selbstmord. Wir planen nicht, Selbstmord zu begehen», sagte Mohammed Raad, Vorsitzender der Hisbollah-Fraktion im Parlament, dem Fernsehsender Al-Manar. Die Waffen der Hisbollah hätten den Libanon seit Gründung der Organisation im Kampf gegen Israel vor mehr als 40 Jahren beschützt.

      Die Entscheidung der Regierung bezeichnete Raad als gefährlich. Die Regierung im Libanon hat einen Plan der USA angenommen, der eine vollständige Entwaffnung der Hisbollah bis Jahresende vorsieht. Die staatliche Armee soll nun ausarbeiten, wie genau das äußerst schwierige und politisch riskante Vorhaben umgesetzt werden soll. Die Schiitenmiliz will einer Entwaffnung erst zustimmen, wenn Israel seine Angriffe im Libanon einstellt und die verbleibenden Truppen aus dem Süden abzieht.
      Die Regierung unterwerfe sich mit der Entscheidung den USA, sagte der Vizechef des politischen Rats der Hisbollah, Mahmud Kmati, Freitagabend dem Nachrichtensender Al-Dschasira. Der Beschluss sei nicht durchsetzbar und werde deshalb «in der Luft hängenbleiben».

      Protest in Beirut und Festnahmen

      Anhänger der Hisbollah, die im Land Hunderttausende Unterstützer vor allem in der schiitischen Gemeinde hat, versammelten sich Freitagabend in Beirut und anderen Landesteilen zum Protest gegen den Beschluss. Berichten zufolge nahmen Sicherheitskräfte mehrere der Demonstranten nach einer Straßenblockade fest. Die Armee teilte mit, sie werde keine Blockaden oder Angriffe auf Eigentum hinnehmen und warnte vor «unvorhersehbaren Konsequenzen».

      Die Hisbollah und Israel lieferten sich seit Ausbruch des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 gegenseitigen, teils tödlichen Beschuss, der sich zu einem eigenen Krieg entwickelte. Vergangenen November trat eine Waffenruhe in Kraft. Beide Seiten werfen sich aber Verstöße gegen die Vereinbarung vor.
    3. Aktuell

      Abschiebungen von Kindern überraschend hoch

      abschiebung
      © dpa
      Mehr als elf Prozent der im vergangenen Jahr aus Deutschland abgeschobenen Menschen waren Kinder und Jugendliche. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linken hervor. Demnach wurden im vorigen Jahr 20.084 Personen aus Deutschland abgeschoben, 2.316 davon waren zwischen 6 und 18 Jahren alt, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtete. Das entspricht einer Quote von 11,5 Prozent. Die Antwort liege auch der Deutschen Presse-Agentur vor.

      Die Quote ist seit 2022 mit über 11 Prozent stabil. Im ersten Halbjahr 2025 kamen auf 11.807 Abgeschobene demnach 1.345 Kinder und Jugendliche. Das sind 11,4 Prozent. Die Antwort zeigt gleichwohl, dass die Zahl der Abschiebungen schon in den Jahren der Ampel-Koalition deutlich gestiegen ist - von 12.945 im Jahr 2022 über 16.430 im Jahr 2023 auf 20.084 im Jahr 2024. «Keine Erkenntnisse» hat die Regierung, wie viele der Abgeschobenen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgingen.

      Bartsch: Kinder gehören in die Schule, nicht in den Abschiebeflieger
      Der Linken-Bundestagsabgeordnete Dietmar Bartsch kritisierte die Abschiebung Minderjähriger. «Immer mehr Kinder aus Deutschland abzuschieben, löst kein Problem – es ist ein Problem! Kaltherzigkeit darf weder Politikstil noch Politikziel unseres Landes sein. Im ersten Halbjahr wurden mehr schulpflichtige Kinder abgeschoben als vor wenigen Jahren im gesamten Jahr», stellte Bartsch fest. «Welchen Sinn soll es haben, Kinder, die hier lernen, die hier aufwachsen, die hier integriert sind – die Fachkräfte von morgen – und ihre Familien abzuschieben», fragte Bartsch. Er betonte: «Kinder gehören in die Schule – nicht in den Abschiebeflieger.»
    4. Aktuell

      Benjamin Netanjahu will Krieg schnell beenden

      Benjamin Netanjahu
      © dpa
      Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will den Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen «so schnell wie möglich» beenden. «Deshalb habe ich die israelischen Streitkräfte angewiesen, den Zeitplan für die Einnahme der Stadt Gaza abzukürzen», sagte er nach Angaben der «Times of Israel» in einer Pressekonferenz für israelische Medien in Jerusalem.

      Das Sicherheitskabinett unter Leitung Netanjahus hatte am Freitag beschlossen, dass das Militär die Stadt Gaza einnehmen soll - womöglich mit dem Ziel, die Kontrolle über das gesamte Küstengebiet zu übernehmen. Der diesbezügliche Beschluss ist in Hinsicht auf den zeitlichen Rahmen vage gehalten. Medien berichteten, die Armee würde für die entsprechenden Vorbereitungen zwei Monate brauchen.

      So müsste rund eine Million Palästinenser, die sich derzeit in der Stadt Gaza aufhalten, in Gebiete umziehen, die von dem geplanten Kampfeinsatz nicht betroffen sind. Dort müsste für die Menschen eine entsprechende Infrastruktur mit Behausungen, Nahrungsmittel- und Wasserversorgung und Spitälern geschaffen werden. Nach 22 Monaten Krieg ist der Gazastreifen weitgehend zerstört.

      Israels Armee müsste Hunderttausende Reservisten einberufen. Sie müsste kaputtes und verschlissenes Kriegsgerät reparieren, ersetzen und in Stellung bringen. Der Generalstab werde die «Grundideen» für den Einsatz gegen die Stadt Gaza bis Ende der Woche billigen, berichtete das Nachrichtenportal «ynet» am Sonntag. Armeechef Ejal Zamir steht Medienberichten zufolge dem Vorhaben skeptisch gegenüber.

      Keine konkreten Zeitpläne
      Bei seinen Medienauftritten am Sonntag wurde Netanjahu abgesehen vom Drängen auf eine beschleunigte Umsetzung des Militäreinsatzes nicht konkreter. «Der Zeithorizont, den wir für diese Aktion setzten, ist ziemlich eng», sagte er in einer internationalen Pressekonferenz, die wenige Stunden vor der für die israelischen Medien stattfand. «Ich möchte nicht über exakte Zeitpläne sprechen», führte er weiter aus, «aber wir sprechen von ziemlich kurz gefassten Zeitplänen, denn wir wollen den Krieg zu einem Ende bringen.»
    5. Sport

      Thomas Müller: Wechsel nach Kanada fix

      Müller
      © dpa
      Thomas Müller setzt seine große Fußball-Karriere mit einem Auslandsabenteuer in Kanada fort. Nachdem der Vertrag in München nicht verlängert worden war, entschied sich der 35-Jährige nach einigen Wochen Bedenkzeit zu einem Wechsel in die nordamerikanische Profiliga Major League Soccer (MLS). Die Vancouver Whitecaps sind Müller neues Team.

      An der kanadischen Westküste erhält er einen Vertrag bis Ende der Saison mit einer Option für eine weitere.
      «Whitecaps - let's make history», sagte Müller in einem Video, das er im Internet veröffentlichte und ihn beim Auspacken seines neuen Trikots zeigt. Dazu schrieb er: «Es ist vollbracht.» Der FC Bayern verabschiedete ihn auf der Plattform X mit den Worten: «Wir wünschen dir alles Gute, Legende!» In einer Mitteilung des neuen Vereins sagte Müller: «Ich freue mich darauf, nach Vancouver zu kommen und diesem Team zu helfen, die Meisterschaft zu gewinnen.» Er habe viel Gutes über die Stadt gehört, komme in erster Linie aber, um Siege zu feiern.

      «Thomas ist ein Weltklasse-Spieler – der ultimative Raumdeuter – bekannt für seine herausragende Chancenverwertung, sein unübertroffenes Raumverständnis und seine unermüdlichen Bewegungen ohne Ball», sagte der Whitecaps-Vorstandvorsitzende Axel Schuster in einer Mitteilung.

      Begrüßung durch Reus
      Müller sei «ein geborener Anführer, dessen Leidenschaft für das Spiel ansteckend ist. Dies ist eine bedeutende Verpflichtung unseres Vereins und unserer Eigentümer – ein transformativer Moment für unseren Verein und unsere Stadt.»

      Begrüßt wurde Müller von seinem ehemaligen Nationalmannschafts-Kameraden Marco Reus. «Hallo Thomas, Ich bin es, Marco. Ich wollte erstmal sagen: Herzlichen Glückwunsch und herzlich willkommen in der MLS«, sagte Reus in einem Video seines Vereins LA Galaxy: «Ich hoffe, du wirst sehr viel Spaß haben. Wenn du was brauchst, sag Bescheid.»
    6. Wirtschaft

      Mehr als 10.000 Hotels klagen gegen Booking.com

      booking hotel
      © dpa
      Europas Hotellerie zieht gegen Booking.com vor Gericht. Mehr als 10.000 Hotels beteiligen sich an einer Sammelklage gegen das Reiseportal, um Schadenersatz für jahrelang erzwungene Preisbindungen zu fordern. Hintergrund ist ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom Herbst 2024.

      Demnach sind sogenannte Bestpreisklauseln kartellrechtswidrig. Diese Klauseln hatten verhindert, dass Hotels ihre Zimmer abseits der Plattform – etwa auf der eigenen Website – günstiger anbieten durften. Ziel war es, sogenannte Trittbrettbuchungen zu unterbinden. Die EuGH-Richter urteilten jedoch, dass Plattformen wie Booking.com auch ohne solche Vorgaben wirtschaftlich bestehen können. Für Reisende machte es wenig Unterschied: Die Online-Plattform hatte die Klauseln im Europäischen Wirtschaftsraum wegen des EU-Digitalgesetzes Digital Markets Act (DMA) 2024 abgeschafft.

      Schadenersatz für zwei Jahrzehnte Einschränkung

      «Europäische Hoteliers haben lange unter unfairen Bedingungen und überhöhten Kosten gelitten», sagt der Präsident der europäischen Hotelallianz Hotrec, Alexandros Vassilikos. Die Sammelklage sende somit eine klare Botschaft: «Missbräuchliche Praktiken im digitalen Markt werden von der Hotellerie in Europa nicht hingenommen.» Ziel ist es, Schadenersatz für den Zeitraum von 2004 bis 2024 zu erhalten.
      Die Klage wird vor einem niederländischen Gericht verhandelt - der Hauptsitz des Reiseportals ist in Amsterdam - und von der Hotel Claims Alliance koordiniert. Unterstützt wird sie vom Hotrec und mehr als 30 nationalen Hotelverbänden, darunter auch der Hotelverband Deutschland (IHA). «Jetzt ist es an der Zeit, gemeinsam aufzutreten und Wiedergutmachung zu fordern», sagt Alessandro Nucara, Generaldirektor des italienischen Verbands Federalberghi.

      «Die Sammelklage erfährt einen überwältigenden Zuspruch», sagt IHA-Hauptgeschäftsführer Markus Luthe. Wegen der großen Resonanz wurde die Anmeldefrist bis zum 29. August verlängert.

      Hassliebe-Beziehung

      Trotz Kritik bleibt Booking.com für viele Hotels unverzichtbar. Über die Plattform erreichen sie eine große Zahl potenzieller Gäste. Laut einer Studie von Hotrec und der Fachhochschule Westschweiz Wallis lag der Marktanteil des Mutterkonzerns Booking Holdings im Jahr 2023 europaweit bei 71 Prozent – in Deutschland sogar bei 72,3 Prozent. Gleichzeitig ist der Anteil der Direktbuchungen in Deutschland zwischen 2013 und 2023 um gut acht Prozent gesunken.
    7. Wirtschaft

      Keine Gegenzölle: Brasilien kontert US-Zölle mit Hilfspaket für betroffene Firmen

      Lula Brasilien
      © dpa
      Die brasilianische Regierung hat ein Hilfspaket in Milliardenhöhe für Unternehmen vorgestellt, die von den US-Zöllen betroffen sind. Brasilien und die Welt seien Zeugen einer «echten Erpressung», sagte die Ministerin für institutionelle Beziehungen, Gleisi Hoffmann. Die Situation sei von denen provoziert worden, die versucht hätten, den demokratischen Rechtsstaat abzuschaffen und nun vor der Justiz stünden.

      Kern des Pakets ist eine Kreditlinie von 30 Milliarden Real (etwa 4,7 Milliarden Euro), deren Vergabe an den Erhalt von Arbeitsplätzen geknüpft ist. Zusätzlich werden Exportkredite gewährt und Steuerzahlungen für besonders betroffene Firmen aufgeschoben. Präsident Luiz Inácio Lula da Silva unterzeichnete die Maßnahme als vorläufiges Gesetz, das innerhalb von 120 Tagen vom Kongress bestätigt werden muss.
      «Brasilien wendet keine Reziprozität an, wir wollen zunächst nichts tun, das unsere Beziehungen verschlechtert», sagte Lula. Seine Regierung setze auf eine stärkere Diversifizierung der Exportmärkte und verhandle mit Partnern wie Indien, China und Russland über alternative Absatzmöglichkeiten.
      Politische Spannungen als Hintergrund
      Die US-Zölle von 50 Prozent hatte Präsident Donald Trump verhängt. Betroffen sind vor allem Textilien, Maschinen, Lebensmittel und chemische Produkte. Ein Teil der Entscheidung wurde von Washington mit der strafrechtlichen Verfolgung des früheren brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro begründet. Der rechte Ex-Präsident muss sich wegen seiner Rolle bei einem versuchten Staatsstreich nach seiner Wahlniederlage 2022 vor der Justiz verantworten. Er steht derzeit unter Hausarrest.
    8. Boulevard

      Clooney geht bei Theaterpreis leer aus

      George Clooney
      © dpa
      Eine Romanze über zwei menschliche Roboter im Südkorea der Zukunft hat den Tony Awards als bestes neues Musical am New Yorker Broadway gewonnen. «Maybe Happy Ending» von Will Aronson und Hue Park erhielt beim wichtigsten Theaterpreis der USA zudem weitere Auszeichnungen für Hauptdarsteller Darren Criss und Regisseur Michael Arden. Insgesamt bekam das Musical sechs Tony Awards – die meisten des Abends. Die Bühnenadaption von «Buena Vista Social Club» erhielt vier Preise.

      Als bestes neues Theaterstück wurde «Purpose» von Branden Jacob-Jenkins ausgezeichnet. Das Drama erzählt von einer einflussreichen afroamerikanischen Familie in Chicago und hatte bereits den Pulitzer-Preis als bestes Drama gewonnen.

      Scherzinger gewinnt – Clooney geht leer aus
      Beste Schauspielerin in einem Musical wurde Nicole Scherzinger für «Sunset Boulevard». Die einst als Frontfrau der Pussycat Dolls berühmt gewordene Sängerin spielt Norma Desmond im Drama «Sunset Boulevard». Andere Akteure mit großen Namen gingen leer aus, allen voran George Clooney - als bester Schauspieler in einem Theaterstück nominiert. Er musste sich Cole Escola für die Hauptrolle in «Oh, Mary!» geschlagen geben, einer überdrehten Komödie über Mary Todd Lincoln. Auch Mia Farrow und Bob Odenkirk unterlagen anderen Nominierten.

      Bestes Revival eines Musicals wurde das Andrew Lloyd-Webbers «Sunset Boulevard», als bestes wiederaufgeführtes Theater-Stück gewann das Schuldrama «Eureka Day».

      Umsatzstärkste Broadway-Saison aller Zeiten
      Die Tony Awards gelten als wichtigster Preis für Musicals und Theaterstücke in den USA. Sie berücksichtigen nur Produktionen, die im zurückliegenden Jahr in einem der rund 40 Broadway-Häuser im New Yorker Theaterviertel neu aufgeführt wurden. Wählbar waren in diesem Jahr 42 Werke.

      Die in der «Broadway League» zusammengeschlossenen Theater verkauften in der abgelaufenen Saison 2024/25 knapp 14,7 Millionen Tickets und erwirtschafteten mehr als 1,89 Milliarden Dollar Umsatz. Das ist rund das Doppelte aller deutschen Kinos – deren Einspielergebnis lag 2024 bei 868 Millionen Euro.
    9. Boulevard

      Will Smith spricht über die schweren Jahre seit der Oscar-Ohrfeige

      Will Smith
      © dpa
      Hip-Hop- und Hollywood-Star Will Smith (56) hat bei einem Auftritt in Dänemark Einblicke in sein Seelenleben seit der aufsehenerregenden Ohrfeige gegen Oscar-Moderator Chris Rock gewährt.

      In den vergangenen drei Jahren habe er große Scham und Schuldgefühle wegen dieses Abends mit sich herumgetragen, sagte er laut Nachrichtenagentur Ritzau und weiterer dänischer Medien auf der Hauptbühne des Smukfest-Musikfestivals in der Kleinstadt Skanderborg.

      Die Jahre seit dem Vorfall seien schwierig gewesen, berichtete der Rapper und Filmschauspieler. Dann holte er plötzlich seine Oscar-Statue aus einer Tüte und reckte sie zum Jubel des Publikums in die Höhe, wie unter anderem auf Fotos des dänischen Rundfunksenders DR und der Zeitung «B.T.» zu sehen war.

      «Ich habe meine gesamte Karriere der Aufgabe gewidmet, Freude und Liebe in diese Welt zu bringen. Ich möchte einfach euch allen danken, dass ihr an meiner Seite geblieben seid», wurde er zitiert.

      Die besagte Statue hatte Smith für seine Verkörperung des Vaters der Tennis-Stars Serena und Venus Williams in «King Richard» bei der Oscar-Verleihung 2022 erhalten, die seitdem seine Musik- und Filmkarriere überschattet hat.

      Damals hatte Rock einen Witz über den krankheitsbedingten Haarausfall von Smith' Frau Jada Pinkett Smith (53) gemacht - Smith stürmte daraufhin auf die Bühne und verpasste dem Moderator vor den Augen der Weltöffentlichkeit eine Ohrfeige. In der Nacht, die der Höhepunkt seiner Karriere hätte werden sollen, sei etwas ziemlich schiefgelaufen, sagte Smith dazu.
    10. Boulevard

      Premiere in München: «Das Kanu des Manitu»

      Das Kanu des Manitu Bully Herbig
      © dpa
      Großer Auflauf für «Das Kanu des Manitu»: in München hat die Western-Parodie von Michael Bully Herbig Weltpremiere gefeiert. Rund 3.000 Gäste sahen den Film, der die Erfolgskomödie «Der Schuh des Manitu» aus dem Jahr 2001 weitererzählt.

      Für einen Prominenten war der Abend besonders emotional: Sky du Mont, erneut in der Rolle des Oberschurken Santa Maria zu sehen. Der 78-Jährige hatte zuvor schon angekündigt, dass «Das Kanu des Manitu» sein letzter Filmdreh sein würde. Nach der Premiere wird es dann entsprechend emotional. Als zum Abschluss du Mont verabschiedet wird, fließen bei Herbig ein paar Tränen.

      Volle Ladung Nostalgie

      Beruhigend für alle Fans: Vieles aus dem ersten Film findet sich auch in der Fortsetzung wieder. Sie hätten «krass den Nostalgiebutton gedrückt», hatte Herbig zuvor auf dem roten Teppich erklärt. So reiten also Abahachi (Herbig) und sein bairisch grantelnder Blutsbruder Ranger (Christian Tramitz) auch fast 25 Jahre später immer noch zu zweit durch die Prärie, ikonische Sprüche inklusive («Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden»).

      Winnetouch (Herbig) betreibt nun eine Tanz- und Fechtschule. Der griechische Tavernenwirt Dimitri (Rick Kavanian) hat expandiert und auch Santa Maria (Sky du Mont) feiert eine wundersame Auferstehung aus dem Sumpf, in dem er am Ende von «Der Schuh des Manitu» versunken war.

      Banden-Ärger
      Dieses Mal haben die Blutsbrüder mit einer Bande zu tun, die ein legendäres Kanu stehlen will, dem besondere Kräfte nachgesagt werden. Das wollen sie natürlich vereiteln, doch so einfach ist das nicht. Obendrein bekommen Abahachi und Ranger Ärger mit dem Sheriff (Friedrich Mücke) und seinem Gehilfen, dem gemütlich sächselndem Deputy (Kavanian).

      Eigens aus New Mexico angereist ist der US-amerikanische Schauspieler Alan Tafoya. Der Jicarilla Apache der Red Side Plains People sorgt am Ende des Films für einen ziemlich emotionalen Moment. Auf der Bühne nutzt Tafoya seine Chance, für Völkerverständigung zu werben. Er sei so glücklich, dass er dem Publikum die Welt der Apachen etwas näher bringen konnte, sagt er.

      Tanz, Songs und Filmzitate
      Garniert ist das eineinhalbstündige Filmvergnügen mit Tanzeinlagen, einigen Songs unter anderem von Stefan Raab und Herbig («Weil wir so supergeil drauf sind») und mehreren Filmzitaten. Klar mit dabei: die Western nach den Romanen von Karl May, die in den 1960-er-Jahren gedreht wurden, Überraschungsauftritt inklusive. Auch Anleihen an die Abenteuerreihe «Indiana Jones» oder an die Werke des französischen Filmemachers Louis de Funès finden sich.

      «Das Kanu des Manitu» läuft am Donnerstag in den Kinos an. Mit dabei sind dieses Mal auch Jessica Schwarz, Friedrich Mücke, Jasmin Schwiers und der Comedian Tutty Tran.
    11. Boulevard

      New Yorker 3-Sterne-Restaurant serviert nach vier Jahren wieder Fleisch

      Eleven Madison Park
      © dpa
      Nach vier Jahren veganer Küche kommen Fleisch und Fisch wieder auf die Speisekarte des weltberühmten New Yorker Restaurants Eleven Madison Park. «Veränderung ist grundlegend für das, was wir sind und wie wir wachsen», kündigte der Schweizer Küchenchef Daniel Humm bei Instagram an. Zwar bleibe das Menü vor allem pflanzenbasiert, doch künftig werde es einzelne Gerichte mit tierischen Produkten geben – darunter Fisch, Fleisch und auch die bekannte Ente mit Lavendel-Honig-Glasur.

      Mit dem Schritt beendet das Drei-Sterne-Restaurant seinen rein veganen Kurs, den es vor über vier Jahren unter anderem aus klimaethischen Gründen eingeschlagen hatte. Humm sagte der «New York Times», es sei zunehmend schwierig geworden, sowohl kreative wie wirtschaftlich tragfähige Menüs ohne tierische Produkte anzubieten. Auch sei das Pairing mancher Weine bei vielen Gästen mit dem Essen von Fleisch verbunden.
      Fleischesser ausgeschlossen?
      Auch der Wunsch, Gäste nicht auszuschließen, habe ihn zu dem Richtungswechsel bewegt, erklärte Humm. Denn die Entscheidung pro vegan vor vier Jahren war auch als politischer Kurswechsel im Zeitalter der Klimakrise wahrgenommen worden - was vereinzelt dazu führte, dass sich Fleisch essende Gäste nicht zugehörig fühlten. «Ich habe erkannt, dass der beste Weg, pflanzenbasierte Küche zu fördern, darin besteht, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich alle am Tisch willkommen fühlen», so der Spitzenkoch zu der Zeitung. Laut Humm wird das überarbeitete Menü weiterhin sieben bis neun Gänge für 365 US-Dollar umfassen - die Rechnung am Ende liegt mit Weinbegleitung zuzüglich Steuern und üppigem Trinkgeld eher doppelt so hoch. Gäste haben dabei punktuell die Wahl zwischen pflanzlichen und tierischen Komponenten. Wer weiterhin ein vollständig veganes Menü wünscht, kann dies bestellen. Das EMP war nach seiner Wiedereröffnung 2021 als rein veganes Restaurant zunächst international gefeiert, aber auch kritisch beäugt worden. Zwar konnte es seine drei Michelin-Sterne halten, doch Kritiken fielen gemischt aus. Humm betonte, seine Rückkehr zu tierischen Produkten bedeute keine Abkehr vom pflanzenbasierten Ansatz: «Unsere Grundlage bleibt pflanzenbasiert.»
    12. Boulevard

      Gewaltandrohungen in Frankreich wegen Aufführung des Barby-Films

      Barby Film
      © dpa
      Nach Gewaltdrohungen gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes hat die französische Stadt Noisy-le-Sec eine von ihr geplante Vorführung des Films «Barbie» abgesagt. Die französische Kulturministerin Rachida Dati beklagte daraufhin in einem Post auf der Plattform X am Mittwoch einen «schwerwiegenden Programm-Eingriff, der Familien und Kinder von einer kulturellen Aktivität ausschließt». Sie kündigte rechtliche Schritte an.

      Der Bürgermeister der Stadt, Olivier Sarrabeyrouse von der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF), äußerte am Montag sein Bedauern darüber, dass «eine kleine Gruppe aus dem Viertel unter dem Druck eines Einzelnen ihre Energie darauf verwendet hat, die Vorführung dieses Films zu verhindern». Das kostenlose Freiluftkino-Event hätte am vergangenen Freitag stattfinden sollen.

      Laut der Mitteilung von Sarrabeyrouse basierten die Drohungen der störenden Gruppe auf «fadenscheinigen Argumenten», die von politisch motiviertem «Obskurantismus und Fundamentalismus» zeugten.

      Der französischen Zeitung «Le Parisien» erzählte er, dass Jugendliche den Beschäftigten während des Aufbaus sagten, sie würden die Vorführung verhindern und die Ausrüstung zerstören. Die Gegner hätten gemeint, dass der Film Homosexualität befürworte und die Integrität der Frau verletze. Weil die Situation sehr aggressiv gewesen sei, hätten die Mitarbeitenden den Bürgermeister angerufen. Er habe dann entschieden, die Veranstaltung abzusagen.

      Die bunte Satire «Barbie» von US-Regisseurin Greta Gerwig aus dem Jahr 2023 war ein Welterfolg. Der Film erzählt davon, wie die ikonische Puppe Barbie (dargestellt von Margot Robbie) und Ken (Ryan Gosling) kurzzeitig aus ihrer Heimat Barbieland in die echte Welt gelangen.
    13. Ukraine

      Kolumbianer verübt in Polen und Tschechien Anschläge im Auftrag Russlands

      Tusk
      © dpa
      Nach Erkenntnissen von Polens Geheimdienst soll ein in Tschechien inhaftierter Kolumbianer im Auftrag russischer Geheimdienste zwei Brände im Land gelegt haben. Der 27-jährige sei verantwortlich für die Feuer, die im Frühsommer 2024 in zwei Baustofflagern in Warschau und Radom ausgebrochen waren, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. In beiden Fällen konnten die Brände schnell gelöscht werden, verletzt wurde niemand.

      Polen ist ein enger politischer und militärischer Verbündeter der von Russland angegriffenen Ukraine. Die Regierung in Warschau beschuldigt seit längerem Russlands Geheimdienste, bei Brandserien die Hände zum Spiel zu haben.

      Es gebe derzeit 32 festgenommene Personen, die von russischen Geheimdiensten mit Sabotageakten beauftragt worden seien, sagte Regierungschef Donald Tusk. Es handele sich dabei um mehrere russische, ukrainische und belarussische Staatsbürger sowie um einen Polen und einen Kolumbianer. Nach Angaben des Innenministeriums wurde der Kolumbianer zuvor von einer Person, die mit russischen Geheimdiensten in Verbindung stehe, darin ausgebildet, Brände zu legen und diese zu dokumentieren. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen den Mann wegen Tätigkeit für einen fremden Geheimdienst und Terrorismus. Anfang Juni hatte ein Gericht in Tschechien den Südamerikaner zu einer Haftstrafe von acht Jahren wegen Brandstiftung verurteilt. Die Richter sahen als erwiesen an, dass er im Sommer 2024 einen Brandanschlag auf Busse der Prager Verkehrsbetriebe und auf ein Einkaufszentrum verübt hat. Tschechiens Regierungschef Petr Fiala hatte seinerzeit ebenfalls russische Geheimdienste als Drahtzieher verantwortlich gemacht.
    14. Ukraine

      Ukraine-Botschafter: Es geht nicht um Gebiete, sondern um Menschen

      Oleksii Makeiev Ukraine Botschafter Deutschland
      © dpa
      Vor dem geplanten Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin in Alaska mahnt der ukrainische Botschafter in Deutschland, bei der Suche nach einer Friedenslösung die Aufmerksamkeit nicht allein auf territoriale Fragen zu richten. «Wir müssen verstehen, es geht nicht um Gebiete, es geht auch um Menschen», sagte Oleksii Makeiev im ZDF-«heute journal» angesprochen auf die Debatte, ob die Ukraine für einen Friedensschluss Teile ihres Staatsgebiets aufgeben sollte.

      Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer lebten heute unter russischer Besatzung, sagte Makeiev weiter. Da seien Hunderttausende Kinder, die zu russischen umerzogen würden. Auch welche Menschenrechtsverletzungen in den besetzten Gebieten passierten, «können wir uns kaum vorstellen, weil wir kaum Zugänge haben.» Deswegen könne es sich die Ukraine und Europa nicht leisten, dies Putin zu überlassen.

      Viele der kriegsmüden Menschen in der Ukraine hätten auch Verwandte in den besetzten Gebieten. Auch deswegen sei es nicht so einfach, Gebiete abzutreten, sagte Makeiev.

      Trump stellt das Treffen in Alaska am kommenden Freitag als Versuch dar, einem Ende der Kämpfe näherzukommen. Er sprach in diesem Kontext von einem möglichen Gebietstausch zwischen der Ukraine und Russland.

      Moskau forderte zuletzt für eine friedliche Lösung des Konflikts unter anderem einen Verzicht der Ukraine auf einen Nato-Beitritt sowie die Abtretung der von Russland annektierten Gebiete. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnt den Verzicht auf die von Russland schon 2014 annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim sowie auf die teils von Moskau kontrollierten Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson bisher unter Verweis auf die Verfassung aber kategorisch ab.